Historisch Topographisches Lexikon von Steiermark
von Carl Schmutz

Der steirische Erzherzog Johann ordnete 1811 – 1820 eine Landbeschreibung an, wo die Grundherren und Pfarrer Fragebogen auszufüllen hatten. Die eingelaufenen Antworten fasste Carl Schmutz in seinem historisch - topographischen Lexikon aus dem Jahre 1823 zusammen.

Kirchbach

Kirchbach, GK., Gem. d. Bzks Waldeck, mit eigener Pfr. genannt St. Johann Nep. in Kirchbach im Dkt. St. Veit an Vogau, Patronat Bistum Seckau, Vogtey Hschft. Waldeck, ½ Std. v. Waldeck, 3½ Std. v. Lebring, 3 Ml. v. Graz. Zur Hschft. Waldeck, Pfarrsgült Feldbach, Kirchbach, Freyberg, Herbersdorf und Hochjahring diensbar, zur Bisthumhschft. Seckau mit 1/3 Getreid- und Weinzehend pflichtig.

Flächm. zus. 1409 J. 533 QKl., vor. Aeck. 700 J. 929 QKl., Wn. 181 J. 274 QKl., Hthw. 12 F. 1145 QKl., Wgt. 11 F. 350 QKl., Wldg. 503 F. 935 QKl., Hs. 117, Whp. 115, einh. Volk. 647, vor. 361 wbl. S. Vhst. Pfd. 72, Ochs. 30, Kh. 199.

Die hiesige Pfr. Hat eine Gült mit Unterthanen in Birching, Breitenbach, Edelstauden, Kirchbach, St. Stephan, Suppersbach, Zirlach und Ziprein. Die Pfr. Wurde im Jahr 1256 von Bischof Ulrich von Seckau an Gundacker von Gleitsow verpfändet.

Pfarrer: 1759 Johann Sulzer, 1810 Johann Kirchlechner, 1815 Franz Noe.
Hier ist eine Triv. Sch. Von 164 Kindern, und ein A. Inst. von 3 Pfründnern.
Hier sind 3 Brücken über den Schwarza- und eine über den Kittenbach.

 

Waldeck

Waldeck, GK., ½ Std. v. Kirchbach, 3 Std. v. Lebring, 4 Ml. v. Graz, Schl. und Hschft. mit einem Bzk. Von 23 Gem., als: Aschau, Auersbach - ober- und unter, Badenbrunn, Baumgart, Breitenbuch, Glatzenthal, Höllergrund, Kirchbach, Krottendorf, Lichendorf, Lichteneck, Pöllau, Pölzengraben, Schwarzau, St. Stephan, Suppersbach, Trösengraben, Wörth, Zerlach, Ziprein, Ober- und Unter-Zirknitz.

Das Flächm. des Bzks. beträgt zus. 16446 J. 316 QKl., vor. Aeck. 6783 J. 161 QKl., Wn. 1706 J. 734 QKl., Hthw. 816 J. 1540 QKl., Wgt. 404 J. 1590 QKl., Wldg. 6735 J. 1091 QKl., Hs. 1161, Whp. 1109, einh. Volk. 5935, vor 3163 wbl. S. Vhst. Pfd. 495, Ochs. 519, Kh. 1853, Schf. 32.

Die Unterthanen dieser Hschft. kommen in nachstehenden Gem. vor, als: Birching, Breitenbuch, Edelstauden, Franach, St. Georgen an der Stiffing, Grasdorf, Jagerberg, Kahlberg, Kirchbach, Krottendorf, Labill – mitter, Lichtendorf, Mettersdorf, St. Nikolai, Schwarzau, St. Stephan, Supperbach, Trösengraben, Wenisbuch, Wetzelsdorf, Zirlach und Ziprein.

Diese Hschft. hat die Vogtey über die Kirchen St. Stephan im Rosenthale, St. Johann Papt. in Kirchbach und St. Andrä im Sausal.

Zur Landschaft ist diese Hschft. mit 1536 fl. 34 kr. Dom. Und 128 fl. 6 kr. 1 1/4 dl. Rust. Erträgiß in 6 Aemtern mit 250 Häusern beansagt.

Ursprünglich soll dieses Schloß Narreneck geheissen und ein Eigenthum der Familie Narringer gewesen sein.
dd. Innsbruck den 16. Jänner 1500 erhielt Adrian Greifenecker dieses Schloß pfandweise.

dd. Augsburg den 11. May 1510 wurde dem Sebastian Aigel bewilligt, obige Pfandinhabung an sich zu lösen.

dd. 18. Juny 1858 wurde diese Hschft. von Erzherzog Karl von Österreich Georgen v. Greifeneck um 6392 fl. 4 kr. 3 dl. auf Lebenstag inne zu haben verschrieben.

dd. Gratz 14. April 1574 wurde dem Wilhelm von Gera bewilligt, diese Hschft. um obige Pfandsumme abzulösen.

dd. 7. Juny 1574 wurde bewilligt, daß Wilhelm von Gera die Pfandinhabung an die Gebrüder Wilhelm und Ferdinand Leyffer übergeben dürfte.

Gegenwärtig besitzen diese Hschft. die Freyherren von Schwitzen und nahmentlich der als großer Staatsmann ausgezeichnete, Sr. Majestät wirklicher Staatsrath und St. Stephans-Ordensritter Sigmund Freyherr von Schwitzen.

Abkürzungen:

Bzk   Bezirk
Dkt Dekanat
Gem Gemeinde
Gk Grazerkreis
Hs Häuser
Hschft Herrschaft
Kh Kühe
Ml deutsche Landmeile (ca. 7500 Meter)
Pfd Pferde
Pfr Pfarre
Qkl Quadratklafter
S Seelen
Schf Schafte
Triv. Sch triviale Schule
Whp Wohnparteien
Wn Wiesen
Vhst Viehbestand

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