125 Jahre Grenzlandbahn - 10. und 11. Juli 2010

125 Jahre Grenzlandbahn Spielfeld - Strass - Bad Radkersburg

Die Ausstellung, gestaltet von Ing. Alois Reiter, hat sowohl bei den Philatelisten, als auch bei den Eisenbahnfreunden vollen Anklang gefunden. Die gezeigten Rahmen beinhalteten philatelistische Belege und historischen Ansichtskarten von Orten und Dörfer entlang der Bahnstrecke. Die Objekte konnten sowohl am Samstag dem 10. als auch am Sonntag dem 11. Juli besichtigt werden.

Am Samstag, dem 10. Juli, öffnete um 10:00 Uhr ein Sonderpostamt der Österreichischen Post. Dabei gab es die Erstverwendung einer Sondermarke zum Nennwert von 0,65 Euro, welche von Ernst Sladek entworfen wurde. Das Markenmotiv zeigt sowohl eine historische Dampflokomotive von einst als auch eine moderne Zugsgarnitur von heute. Die Marke wurde in einer Auflagehöhe von 300000 Stück von der Österreichischen Staatsdruckerei im Offsetdruck hergestellt. Ebenfalls wurde von Hr. Sedlak der Erstagstempel gestaltet.

Mit einem Sonderzug, welcher von Wien über Graz, Spielfeld, Mureck und Radkersburg rollte, konnten außerdem Sonderpostbelege befördert werden, welche vom Sonderpostamt mit einem Sonderpostbeförderungsstempel gestempelt wurden. Dieser Stempel und das interessant gestaltete Schmuckkuvert wurden vom bekannten Künstler Helmut Ploder sehr treffend gestaltet.

Geschichte

Am 12.Juli 1885 wurde das Untermurtal an die Südbahn angeschlossen und somit die Verbindung zum damals wichtigsten Verkehrsweg von Wien nach Triest geschaffen. Die Grenzlandbahn Spielfeld Straß – Bad Radkersburg wurde eröffnet. 1890 wurde sie bis nach Luttenberg verlängert. Mit der Schaffung der Lokalbahnlinie konnte man innerhalb unglaublicher 24 Stunden von Radkersburg nach Graz und wieder retour reisen.

Mit Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Radkersburger Bahn zu einer Bahnlinie mit einem Grenzbahnhof, sowohl in Spielfeld als auch in Radkersburg. Als wichtigstes Transportsystem war die Bahnlinie auch im Zweiten Weltkrieg „Zankapfel" der Mächte und wichtiges Transportmittel für Truppen und Kriegsgeräte. Von April 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verschwand die Grenze zwar kurz, jedoch wurde danach der Zustand von 1920 wiederhergestellt.

Durch die Sprengung der Eisenbahnbrücke über die Mur bei Radkersburg, am 17.April 1945, wurde die Linie von unserem Nachbarland getrennt und der Nebenbahnliniencharakter besiegelt. Mit stetiger Zunahme des Individualverkehres hat die Nebenbahnlinie nun mehr und mehr an Bedeutung verloren und die Einstellung drohte.

Höhepunkt waren die Siebziger bis Anfang der Achtziger Jahre an denen die Bahnlinie massiv einstellungsgefährdet schien. Erst mit der Einführung des Neuen Austrotaktes 1991 kam es zu einer massiven Fahrplanattraktivierung und einer enormen Steigerung der Zugsfrequenzen. Es wurde zwar der Güterverkehr eingestellt und auch der werktägliche Postverkehr ab Mai 2000 nicht mehr geführt, jedoch hat durch die Einbindung in das S-Bahnsystem die Radkersburger Bahn weiter an Attraktivität gewonnen und stellt nunmehr eine echte Alternative zum PKW dar, da auch die Spritpreispolitik und das Kostenbewusstsein der Bevölkerung sich geändert haben. Als eine der letzten Nebenbahnen fährt die Radkersburger Bahn heute noch und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

 

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